Adam-Ries-Schule
Gemeinschaftshauptschule der Stadt Eschweiler

Schülerstreitschlichtung

Die Schülerstreitschlichtung ist ein Beitrag zum Demokratielernen und für ein lernförderndes Miteinander in bunter Vielfalt.

In unserer Schule lernen und wirken Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen. So ist leicht nachvollziehbar, dass dort, wo viele lebhafte, jungen Menschen aufeinandertreffen, nicht nur Freundschaften geschlossen werden, sondern auch Konflikte entstehen. Eine Methode im Miteinander Lösungen zu finden, ist die Schülerstreitschlichtung. Unsere Schule blickt auf über 20 Jahre Erfahrung mit dieser Methode zurück. 

Was ist die Schülerstreitschlichtung?

Die Schülerstreitschlichtung ist ein pädagogisches Konzept, bei dem Schülerinnen und Schüler als Mediator*innen ausgebildet werden, um Konflikte zwischen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu lösen. Diese Peer-Mediation fördert nicht nur ein friedlicheres Miteinander, sondern stärkt auch das Verantwortungsbewusstsein und die sozialen Kompetenzen der beteiligten Jugendlichen. 

Die Ausbildung der Streitschlichter

Schülerstreitschlichter*innen werden in den Klassenstufen 8 und 9 durch ein spezielles Training darauf vorbereitet, Konflikte zu erkennen und zu lösen. Diese Ausbildung umfasst Aspekte wie:

  1. Kommunikationstechniken: Die Mediator*innen lernen, aktiv zuzuhören, die richtigen Fragen zu stellen und sich in die Lage der Konfliktparteien hineinzuversetzen.
  2. Konfliktlösungsfähigkeiten: Sie üben Methoden, um Streitigkeiten zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die für alle Beteiligten annehmbar sind. 
  3. Rollenspiele: Spielerisch trainieren sie das theoretisch Erlernte auf erdachte Streitfälle zu übertragen. 


Der Ablauf einer Streitschlichtung

Wenn ein Konflikt auftritt, können die beteiligten Schülerinnen und Schüler die Hilfe der Streitschlichter in Anspruch nehmen. Die Streitschlichtung folgt in der Regel einem festen Ablauf:

  1. Eröffnung: Die Mediatoren schaffen eine entspannte Atmosphäre und erklären den Ablauf der Schlichtung. Sie stellen sicher, dass beide Parteien freiwillig teilnehmen und die Regeln akzeptieren.
  2. Darstellung des Konflikts: Beide Parteien schildern ihre Sicht der Dinge. Die Streitschlichter*innen hören aktiv zu und stellen klärende Fragen.
  3. Klärung der Hintergründe von jeweiligen Handlungen: Die Mediatoren helfen den Konfliktparteien, ihre Bedürfnisse und Gefühle auszusprechen. 
  4. Entwicklung von Lösungen: Gemeinsam erarbeiten alle Beteiligten Lösungen, mit denen sich beide Seiten gesehen fühlen. 
  5. Abschluss: Die vereinbarten Lösungen werden schriftlich in einem Vertrag festgehalten und von beiden Parteien unterzeichnet. Die Mediator*innen überprüfen in den folgenden Tagen und Wochen, ob die Vereinbarungen eingehalten werden.

 

Vorteile einer Schülerstreitschlichtung

Die Schülerstreitschlichtung bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung eines positiven Lernumfeldes, indem sie soziale Fähigkeiten wie Empathie, Respekt und Lösungsbewusstsein fördert und den Schülerinnen und Schülern im Sinne von Mitbestimmung und Verantwortungsgefühl Demokratielernen ermöglicht. 

[Text und Bilder: La]